Donnerstag, 24. Februar 2011

Der Wecker ist auf 6.30 Uhr in der Frueh gestellt, denn im Fernsehen gibt es ein live Fussballspiel (Fc Bayern - Inter Milan)zu sehen. Stellt sich heraus, dass ich den Wecker gar nicht brauche, denn ich wache eine halbe Stunde zuvor mit Bauch und Rueckenschmerzen auf... Hmmm, ob das ein Zeichen vom Baby ist?

Ein paar Minuten spaeter, die Schmerzen werden intensiver. Jep, das muss wohl das Baby sein! Martin wecken "Ich glaube wir bekommen heute ein Baby!" Und dann ging es auch schon richtig los mit Wehen und Rueckenschmerzen, mit Sitzen und Liegen ging gar nichts mehr und so habe ich auch nicht wirklich was vom Fussballspiel mitbekommen, ausser dem Ergebnis... Gegen 9 Uhr riefen wir dann die Hebamme an, um sie "vorzuwarnen". Die Wehen kamen schon gefuehlt recht regelmaessig, bisher hatten wir noch nicht auf die Uhr geschaut ... so ca alle 10 Minuten sind es dann doch. Martin wurde eher etwas unruhiger in Sachen "wie lange bleibt man zuhause", aber ich dachte mir "so schnell kann das ja gar nicht gehen, ich will nicht zum Krankenhaus fahren um dann wieder nach Hausegeschickt zu werden. Im Krankenhaus wird man ermuntert, so lange wie moeglich daheim zu bleiben ...

Kurz vor 11 Uhr, wir rufen nochmal die Hebamme an, die Abstaende sind eher auf der 5 Minuten Grenze, aber viel schlimmer ist der Druck im Ruecken... Wir probieren den Duschtrick - warmes wasser ueber den Ruecken laufen lassen. Nachteil, ich muss die Tensmaschine entfernen, das geht in Verbindung mit Wasser nicht :( Aber das warme Wasser ist echt ne gute Idee, und die Abstaende der Wehen werden kuerzer ...3 Minuten. Wir rufen nochmal die Hebamme an und kommen zu dem Entschluss, dass wir uns auf den Weg ins Krankenhaus machen... Ohje, wie das mit dem Sitzen im Auto klappen soll? Ich mag gar nicht dran denken.

Sylvia macht sich auf den Weg zu uns, sie hat sich bereiterklaert uns in das Krankenhaus zu fahren. Martin ist nicht wirklich weit mit seinem Fuehrerschein gekommen... Raus aus der Dusche - Tensmachine wieder dran und dann mit vielen Unterbrechungen zum Auto. Das Krankenhaus ist zum Glueck nciht weit weg, aber es fuehlt sich trotzdem endlos an. Ein Hoellenritt...

Im Krankenhaus angekommen treffen wir auch gleich auf meine Hebamme, die uns in den 3. Stock zu den "Birth Suites" bringt (so heisst bei uns der Kreissaal). Und dann kommt die ermunterte Nachricht, dass ich schon so weit bin, dass ich bald mit dem pressen beginnen darf... Wow, bis dahin ging ja alles recht schnell. Ab dann verlangsamt sich das Tempo - Baby's Kopf war nicht in der optimalsten Position - deswegen auch die vielen Schmerzen im Ruecken. Und nach fast 2h pressen ist es dann endlich soweit: um 16.32 ist Elliott bei uns!

Unbeschreiblich! Ich darf ihn gleich Knuddeln und Stillen. Und meine Stimme zu hoeren, scheint ihn sehr zu beruhigen!

From Elliott Henry Shaw


Leider wird unsere Kennenlernphase unterbrochen, da die Plazenta nicht herauskommt. Und alle Tricks helfen nichts und so darf ich dann noch einen Eingriff ueber mich ergehen lassen, zur manuellen entfernung der Plazenta. Fuer das alles war dann ncoh eine spinalanästhesie notwendig, kam ich doch bisher ohne Medikamente aus!

Martin drufte dann in der Zwischenzeit sich gleich mal um das Baby kuemmern. Als ich gegn 20 uhr in mein zimmer gerollt wurde, schlummerte Elliott zufieden in seinen Armen.

So habe ich den Tag ueberstanden:

Fuer das "Painmanagement" - also zur Schmerzlinderung - habe ich mir eine TENSmaschine vom Krankenhaus ausgeliehen und die habe ich mir gleich in der Fruehe angeschnallt. Zwischenzeitlich war ich mir nicht sicher, ob das Geraet zuviel Konzentration von mit abverlangt, denn es war ein staendiges Suchen nach der angenehmsten Intensitaetsstufe feur die elektrischen Impulse. Und dazu braucht man eine Hand nur fuer das Geraet, aber genau in der Wehenphase hatte ich gerne beide Haende um an die Wand zu lehnen ... Im Nachhinein gesehen muss ich sagen, dass ich sehr happy mit dem Geraet war, es hat mich durch alle Phasen gebracht und es waren keine anderen Schmerzmittel notwendig. Meine Hebamme war von dem Resultat auch sehr begeistert, sie erzaehlte mir ein paar Tage nach der Geburt, dass sie mich bereits als Beispiel fuer eine erfolgreiche Verwendung des Geraetes verwendet...

Damit nach einer Anstregenden Wehenphase nicht die Kraft zum Pressen ausgeht, war die Empfehlung der Hebamme isotonische Sportgetraenke zu trinken.

Meine Tasche war natuerlich nicht vorher gepackt. Aber das habe ich dann schnellstens erledigt, als mir klar war, dass sich das Baby auf den Weg gemacht habe.