Nach soviel fahren, wie an den letzten Tagen, soll es mal eine kuerzere Tagesroute werden und dafuer mal ein wenig Wandern. In der naehe von Ely gibt es den Great Basin Nationalpark, dass hoert sich sehr gut an!
Auf der ca 1h Fahrt durchqueren wir mal wieder wunderschoene Taeler! Man koennte staendig anhalten und fotografieren!
Wegimpression
Und dann passiert die folgende Geschicht:
Wir sind auf dem letzen Abschnitt der Strecke ca 500 m vor dem Besucherzentrum, da sehe ich einen Wagen mit Anhaenger (landwirtschaftliches Fahrzeug) vor uns kriechen. Man sieht Bremslichter, man sieht niemanden vornedran fahren, das Auto steht irgendwie auf der Fahrbahn, also nach dem Abbremsen und umschauen entschliesse ich mich zum Ueberholen anzusetzen, die Gegenspur ist auch frei und keine durchgezogenen Linien, die das untersagen. Also herausgeschert und vorbei bzw auf halber Strecke zieht das andere Fahrzeug auf die linke Spur (will in eine Hofeinfahrt herein) ohne zu blinken. Crash, boom, bang, da ist es passiert, er hat uns erwischt!
Es gibt keinerlei verletzte, aber unser Auto ist fahrtuntauglich. Der Vorderreifen ist platt, blechschaden und hier und da hat sich was verzogen. Klasse!
Der Fahrer des Trucks mit Pferdeanhanger ist ein 90 Jaehriger Cowboy, der schlecht sehen und hoeren kann. Was hat der eigentlich hinterm Steuer zu suchen? Da stehen wir nun mitten in der Praeri, kein anderes Auto weit und breit, niemand anderes zu sehen - kaum zu glauben, dass wir es geschafft haben gerade hier ein Unfall zu bauen.
Der ist hin...
Wie kann man hier nur ein Unfall haben - hier fahren ja gar keine Autos
Irgendwann kommt dann dochmal ein Auto vorbei, das mich zum Visitor Information Zentrum faehrt, um die Polizei zu holen. Handyempfang ist naemlich nicht. Im Infozentrum wusste man gleich wer der Unfallgegner ist und es wurde getuschelt, wie alt er denn nun mittlerweile ist und wieso er denn ueberhaupt noch faehrt etc. Die Polizei wird also gerufen, allerdings gibt es in diesem Ort keinen Beamten. Es gab wohl mal einen Sheriff, der fuer die Gegend zustaendig war, nun muss jemand aus Ely kommen, was dann mal so ca 1 h dauert...
Ich renne dann wieder zurueck zum Unfallort, und wir warten. Zwischendurch kommen mal ein paar Ortsansessige vorebi, die alle sehr hilfsbereit sind. U.a. Dave, der Arbeitgeber und Nachbar von Leigh dem Unfall-Cowboy, der hilft alles zu regeln. Er stellt auch fest, dass der ferdeanhaenger gar nicht mit dem Truck verkabelt war und man so keine Chance hatte Brems oder Blinklichert zu sehen! Dann kommt endlich der Mann von der Highway Patrol und nimmt alles auf. Er will sich vorort aber nicht entscheiden, wer im Recht oder Unrecht ist. Das moechte er nit seinem vorgesetzten im Buero bereden. Da bin ich mal gespannt, ich bin mir ja nicht wirklich einer Schuld bewusst.
Dave laed uns zu sich nach Hause ein, um in Ruhe alles zu Regeln (vor allem mit dem Mietautoverleih). Mit dem kaputten Auto kommen wir eh nicht weit und ohne Netzempfang auch nicht.
Martin uebernimmt den Job 'Autovermietung' anzurufen. Irgendwie lustig ist der Abschnitt ihnen zu erklaeren wo wir denn Steckengeblieben sind. Dave´s Frau Tana hilft uns dabei. Also 5 Std von Las Vegas und 4.5 Stunden von Salt Lake City entfernt. Nein, hier in Baker gibt es keine Verleihfirma (Baker hat 50 Einwohner). Es gibt auch nicht wirklich Strassen Adressen hier....
Nach Stunden des Erklaerens und Beratschlagens lautet der Plan: Um 5 Uhr morgends will sich jemand von der Verleihstation in Las Vegase mit nem Austauschfahrzeug und einem Pick-up Wagens auf den Weg machen um dann um 10 Uhr bei uns zu sein. WOW! Wir wollen gar nicht drueber nachdenken ob die wohl einiger der Kosten auf uns abwaelzen werden. Denn beim nochmaligen Durchlesen des Mietvertrages ist alles doch sehr schwammig ausgedrueckt...
Tana und Dave bieten uns an bei ihnen die Nacht zu vebringen und sie bieten uns ein Auto an, mit dem wir noch ein wenig den Nationalpark anschauen koennen. Wow, so eine Gastfreundschaft un ein Vertrauen, ich habe doch gerade erst ein Auto zu Schrott gefahren und er ist der Besitzer des Autos des Unfallgegners.
Tana und Dave's Schiff aehhhh Auto
Spaetanachmittags machen wir uns dann auf in den Great Basin Nationalpark. Wir fahren bergauf einer Scenic Route bis auf 10 000 Fuss und unternehmen noch eine kleine Wanderung zu uralten Baeumen: Bristlecones, einige von ihnen sind fast 5000 Jahre alt!
Great Basin Nationalpark
Bristlecone Pine
Lake Teresa
Abends schnacken wir noch eine Runde mit Tana und Dave, die hier in Baker eine Rinderfarm in der 3. Generation betreiben. Unsere Weineinkaeufe von dem Ausflug ins Nappa Valley schenken wir ihnen zum dank ihrer grandiosen Gastfreundschaft.