Samstag, 28. November 2009
Um 12 findet die Hausversteigerung nebenan statt - wir sind sehr gespannt, ob es denn diesmal verkauft wird. Vor weniger als einem Jahr, wollte niemand das Haus kaufen. Dann haben unsere Nachbarn ein wenig gewerkelt (nicht besonders schoen, aber besser als vorher) und nun wollen sie es fuer ein Haufen mehr Geld verkaufen. Zwischen 740 - 810.000 AUD soll der Verkaufspreis liegen.
Es gibt nicht wirklich viel Publikum, die Haelfter der Leute gehoeren der Verkaeuferfamilie an und es gibt die ueblichen Schaulustigen (inkl. Martin & mir). Und dann geht es los, der Auktionär bittet um ein erster Gebot. Doch niemand macht den ersten Schritt (oder will evtl keiner das Haus kaufen...). Also entscheidet der Auktionaer einfach mal bei 730.000 zu starten, man nennt das einen "vendor bid". Martin und ich schauen uns unglaeubig in die Augen, wir glauben nicht wirklich, dass jemand soviel Geld fuer das Haus zahlt. Aber siehe da ein juengerer Mann in Begleitung Verwandschaft verschiedenster Generationen bietet 740.000 AUD (hmmm, wir fragen uns warum er nicht einfach die 730.000 bestaetigt hat bzw warum er sich nicht zuvor mit einem drastisch niedrigeren Startgebot zu Wort gemeldet hat???)
Also 740.00 stehen also schonmal mind als Verkaufspreis fest. Der Auktionaer tut seinen Job und versucht ein Gegengebot herauszulocken, aber niemand will mit bieten (wen wunderts) und so schreitet der Auktionaer ins Haus und fragt die Verkaeufer, ob sie es fuer den Preis verkaufen wollen (es muss wohl unter dem Mindestgebot liegen), die Antwort ist nein und das bedeutet, dass der hoechstbietende das Recht hat ins Haus zu gehen und exklusiv mit den Verkaeufern zu handeln.
Eine halbe Stunde spaeter sehen wir den "Sold" Aufkleber ueber der Verkaufstafel kleben. Herzlichen Glueckwunsch zu unserem Nachbarn und seinem Real Estate Agent, eine clevere Strategie, die sie da gefahren haben! Aus der Zeitung erfahren wir, dass das Haus am Ende fuer 745.000 verkauft wurde. Nochmal 5000 extra herausgeholt!
Unser Nachbar ist uebergluecklich, er kann es noch gar nicht fassen, nun kann er sich voellig auf sein neues Leben auf einer Farm ausserhalb Melbournes einlassen. Das letzte dreiviertel Jahr ist er staendig zurueck gependelt und hat mit Freunden und Familie am Haus gewerkelt.
Ich werde ihn vermissen, er ist ein wahrer gute Laune Mensch und hat viele, viele Jahre in der Wilson St verbracht. Er kennt alle Geschichten, hat uns von unserem Vermieter und den Vormiertern erzaehlt. Ich hoffe die neuen Nachbarn sind auch so nett....
Aber vor allem hoffe ich, dass der Hausverkauf kein schlechtes Omen fuer uns ist. Als das letzte mal ein Haus nebendran verkauft wurde (fuer einen guten Preis), da hat es nur ein paar Wochen gedauert bis der Besitzer unseres Miethauses sich auch zum Verkauf entschlossen hat...