Dienstag, 14. Juli 2009
Nur wenige km von Laugar entfernt liegt der Godafoss, der Goetterwasserfall!
Godafoss
Naechster Halt: Akureyri. Mit 17.253 Einwohner, die 2. groesste Stadt Islands. Hier gibt es sogar Parkplaetze fuer die man Parkuhren braucht. Sowas haben wir natuerlich nicht im Auto. Nagut, dann male ich mir halt eine! Meine Version hat sogar eine analoge und digitale Anzeige. Ich frage mich ja, ob das offiziell anerkannt wird - oder droht da etwa Gefahr, dass man einen Strafzettel kassiert? (Ich bin ohne Strafzettel davongekommen - aber ob gemalte Parkuhren gueltig sind, keine Ahnung!)
In Akureyri gibt es auch endlich mal wieder Buchlaeden und Cafes mit Wlan! Das nutze ich gleich mal, um dem Autovermieter von unserem Beifahrertuerproblem zu berichten. Der antwortet auch prompt und bietet uns an, dass er seinen Bekannten in Akureyri bitten kann sich das PRoblem anzuschauen. Das kling gut und so versuchen wir die Kontaktdaten herauszubekommen. Aber irgendwieueberschneidet sich alles und wir wuerden gerne weiterfahren und so entscheiden wir, dass wir die letzten 5 Tage auch noch weiter mit diesem Tuerproblem fahren koennen.
Wir cruisen also weiter auf der Ringstrasse, es geht etwas bergab und manchmal bergauf und es blaest ein ganz schoener Wind. Auf Radfahren haette ich an so einem Tag keinen Bock und ich bemitleide die Radler, die wir auf diesem Streckenabschnitt sehen. Und waehrend wir also so vor uns hintuckern, tut es aufeinmal einen lauten Knall und uns ist klar - irgendwas ist gerade am Auto kaputtgegangen! Meiner Meinung nach kann das nur ein Reifen sein, das ist am wahrscheinlichsten. Da habe ich ja gar keine Lust drauf. Ok, kein Seitenstreifen, also lasse ich es ausrollen und ziehe an der naechst besten Moeglichkeit raus, stelle das Auto ab und wandere um das Auto herum. Hmmm, alle Reifen sind ganz! Als naechstes schaue ich mal unter das Auto und verdammt nochmal, da sehe ich das Oel laufen. Wir sind mal wieder in der Mitte von nichts und haben eine Autopanne. Herzlichen Glueckwunsch. Und dazu ist es windig und kalt.
Ort des Geschehens
Zufaellig kommen auch gerade keine Autos vorbei. Also gut, wir entschliessen uns zu einem Haus in der Ferne zu rennen (uns ist kalt). Auf halbem Wege sehen wir einen junger Mann auf einem Traktor. Wir halten ihn an und erzaehlen von unserem Pech. Seine Antwort "Jauuuuu" (Form des Erstaunens). Er sagt er bringe schnell sein Traktor weg und komtm gleich mit seinem Auto zur Hilfe. Und das tut er auch. Wir fahren zu unserem UngluecksAuto, rollen es zur Seite, so dass es nicht den kompletten Weg versperrt und unser islaendischer Retter schaut mal unter die Motorhaube. Ein weiteres "Jauuuuuuu" ist zu hoeren und er haelt ein Stueck Metall (ein teil vom Motor) in der Hand. Er sieht ein, dass wir so nicht weiterkommen und bringt uns zu seinem Haus (und seiner Frau und Kinder), hier koennen wir mit dem Autovermieter reden und einen Plan fuer die naechsten Stunden aushecken. Ragnar, der Autovermieter, ist natuerlich nicht happy, aber er ist gleich auf Loesungssuche und schlaegt vor, dass er uns noch an diesem Abend ein Ersatzwagen bringt (er muss dafuer 400km pro Strecke fahren!) Seine erste Frage lautete "Seit ihr durch Wasser gefahren" - ich nehme mal an er meinte das nicht generell sondern gerade in diesem Augenblick als das Auto stehengeblieben ist. Also meine Antwort "Nein, wir sind so ziemlich die ganze Zeit heute nur Ringstrasse gefahren!"
Die Frau des Traktormann's hilft uns ein Quartier zu finden, telefoniert den Verfuegbarkeiten nach und bringt uns schliesslich mit allen Habseeligkeiten zu unserem Unterkunftsort!
Zufaelligerweise kommen wir in einer kleinen privaten Unterkunft unter, wo sich schon 4 Australier fuer diese Nacht einquatiert haben!
Gegen 23 Uhr erreicht uns Ragnar - mit einem Ersatzwagen auf dem Anhaenger. Er hat einen Grand Vitara fuer uns, der ist ne Nummer groesser als der Jimmy!
Wir springen in Ragnars Auto und losten ihn zum Pannenort, wo der Jimmy in einer kalten und windigen Nacht auf uns wartet. Dann ist handarbeit angesagt, wir schieben den Jimmy so gut es geht auf den Anhaenger (es geht nicht wirklich gut), den Rest erledigt Ragnar mit Gurten und Ratschen und seinen puren Kraeften. Die Gurt haben deutliche Gebrauchsspuren, beide Gurte (Zieh und Sicherungsgurt) sind halb durchgerissen und wir flehen unsere Schutzengel an ein Durchreissen zu vermeiden. Es dauert eine gute Weile bis der Jimmy auf dem Anhaenger steht und festgegurtet werden kann. Danke liebe Schutzengel!
Ragnar erzaehlt uns, dass er direkt von einer Beerdigung losgefahren ist, um zu uns zu kommen. Das macht mein schlechtes Gewissen, schon wieder in der Pampa abgeschleppt zu werden, nicht gerade besser. Es tut nicht besser ihm die problematische Tuer zu zeigen (die sich bei einer Holperfahrt verzogen hat und nicht mehr richtig oeffnen laesst).
Was ein Tag!
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